Gruppenreisen mit Gleichgesinnten

Eine Interview mit Start-Up Valley.news und Stefan Vogler von tripmind

Am Anfang des Jahres haben wir mit Start-Up Valley.news ein Interview gemacht. Das war natürlich auch spannend für uns, da man seine letzten Jahre als Gründer und die Entwicklung des Start-Ups reflektiert. Das Originale Interview findest du hier.

Und hier noch einmal für dich auf unserer Website:

Stellen Sie sich und das Startup tripmind doch kurz unseren Lesern vor!

Wir als tripmind haben uns vorgenommen den Gruppenreisemarkt zu revolutionieren. Unser Team besteht derzeit aus zwei Software-Entwicklern und einem Touristiker. Wir entwickeln die erste Plattform, die automatisch Gleichgesinnte unter sich, als auch mit Reiseanbietern zusammenbringt.

Auf der tripmind-Plattform, treffen sich Gleichgesinnte, die von den Vorteilen einer Gruppenreise profitieren wollen. Durch eine Gruppenreise hat man mehr Spaß, mehr Sicherheit, oft ein günstiger Preis und Sorglosigkeit bei der Organisation der Reise. Die Leute können sich auf tripmind schon vor Reisebeginn kennenlernen und bekommen direkt ein passendes Reiseangebot vorgeschlagen. Dadurch sinkt die Hemmschwelle an einer Gruppenreise teilzunehmen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich wollte mich schon immer selbstständig machen und ich habe immer viele Ideen. Als ich dann vor drei Jahren auf Kuba für eine Reiseagentur arbeitete, wurden mir die Vorteile von Gruppenreisen immer klarer und ich stellte fest, dass diese noch optimiert werden können. So kam mir die Idee zu tripmind und ich entschied meine Masterarbeit, in Form eines Businessplans über das Vorhaben zu schreiben.

Als ich damals meinen heutigen Mitgründern von der Idee erzählte, waren diese direkt begeistert. Seit dem arbeiten wir nun gemeinsam schon rund zwei Jahre an tripmind.

Welche Vision steckt hinter tripmind?

Wir möchten die größte Plattform werden, die gleichgesinnte Reisende zusammenbringt, um diesen ein einzigartiges Reiseerlebnis zu ermöglichen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Herausforderung war zunächst passende Mitgründer zu finden. Ich finde es wichtig, dass die Gründer voll hinter der Idee stehen und mit Leidenschaft arbeiten. Dazu kommt, dass man im Team komplementäre Kompetenzen benötigt und schließlich muss man sich auch mit den anderen verstehen. Eine andere Herausforderung ist die Finanzierung. Die Nutzerakquise ist zunächst teuer, vor allem da wir in den ersten beiden Jahren durch die Entwicklung der Plattform noch keine Umsätze erzielen konnten.

Wir wurden bis April 2019 ein Jahr lang durch das EXIST-Gründerstipendium gefördert. Seitdem arbeiten wir nebenher, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Ansonsten hat jeder Gründer Eigenkapital eingebracht, um die tripmind GmbH zu gründen.

Wer ist die Zielgruppe von tripmind?

Zielgruppe von tripmind sind zum einen Personen die Mitreisende suchen und zum anderen Personen, die von den bereits genannten Vorteilen einer Gruppenreise profitieren möchten. Dabei sprechen wir insbesondere die Personen an, die Hemmungen haben, an einer konventionellen Gruppenreise teilzunehmen.

Zunächst fokussieren wir uns auf die „Young Professionals“. Die Zielgruppe, zu der hauptsächlich die Millennials gehören, ist viel im Internet unterwegs und mit Plattformen wie Spontacts, Facebook etc. vertraut. Die Leute treffen sich bereits zunächst im Internet und schließlich im realen Leben. Dadurch, dass sie es bereits gewohnt sind, ist die Hemmschwelle eine Gruppenreise-Plattform wie tripmind zu nutzen geringer. Hinzu kommt, dass Young Professionals oft zum ersten Mal im Leben Vollzeit arbeiten und mehr Geld verdienen. Aus diesem Grunde möchten sie auch ihren Urlaub möglichst intensiv genießen. Somit sind sie auch eher bereit eine organisierte Gruppenreise zu unternehmen als bspw. Studierende, die in den Sommerferien sehr viel Zeit haben ihre Reise selbst zu organisieren.

Ansonsten haben wir bei bisherigen Marketingkampagnen festgestellt, dass Interesse aus allen Altersklassen an Gruppenreisen und tripmind besteht. Wir sind also auch für andere Zielgruppen offen und werden diese in Zukunft verstärkt mit angepassten Marketingmaßnahmen ansprechen.

Wie funktioniert tripmind? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Auf der einen Seite gibt es bereits einige Plattformen, die versuchen Reisende schon vor einer Reise zusammenzubringen. Bislang müssen Personen, die Mitreisende suchen jedoch aufwändig ein Gesuch schreiben und andere Nutzer müssen dieses dann finden. Viele Personen trauen sich aber gar nicht ein solches Gesuch aufzugeben, sondern suchen nur. Somit kommen viele potentielle Matches nicht zustande. Hat sich dann auf diesen Plattformen jemand gefunden, sind es auch meist nur zwei Personen. Diese stehen dann wieder vor dem nächsten Problem und müssen sich noch eine Reise organisieren.

Auf der anderen Seite können Urlauber natürlich auch an einer herkömmlichen Gruppenreise vom Reisanbieter teilnehmen. Jedoch haben wir festgestellt, dass eine große Hemmschwelle besteht, an einer solchen teilzunehmen. Der Grund dafür ist hauptsächlich, dass man die Mitreisenden in den meisten Fällen vor Reisebuchung nicht kennenlernen kann.

tripmind kombiniert die Vorteile von herkömmlichen Gesuchen im Internet und bereits organisierten Gruppenreisen.

Dabei wird zunächst spielerisch ein Profil der Nutzer erstellt. Diese bewerten lediglich Bilder nach dem „gefällt mir/gefällt mir nicht“ Prinzip. Wir ermitteln per Bildabfrage Interessen wie Surfen, Tauchen und Wandern, fragen jedoch auch Interessen wie Kartenspielen, Lagerfeuer etc. ab. Diese besonderen Interessen sind meines Erachtens bei einer Gruppenreise besonders wichtig, trotzdem werden sie bislang von keinem Gruppenreiseanbieter im Vorfeld abgefragt.

Haben wir genug Interessen ermittelt, erstellen wir automatisch Gruppen aus Gleichgesinnten. Dabei versucht unser Algorithmus mehr als zwei Personen zu matchen, wir sind nämlich keine Datingplattform. Die Reisenden können sich dann im Chat kennenlernen und gemeinsam eine Reise planen und buchen. Da wir die Interessen der Reisenden bereits kennen, sind passende Gruppenreise-Angebote meist auch schon bei den Gruppen hinterlegt.

Zwei Dinge machen uns also besonders. Zum einen das intelligente Matching, ohne „Stellenanzeige“, und zum anderen das Matchen von Gleichgesinnten und Reiseanbietern auf einer Plattform.

tripmind, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Derzeit läuft es ganz gut, da wir in kurzer Zeit beispielweise Reiseangebote auf unserer Plattform integriert haben und auch schon einige Anbieter Interesse haben ihre Gruppenreisen auf tripmind anzubieten. Ansonsten sind wir auf der Suche nach Investoren, die uns dabei helfen die Nutzerbasis schneller aufzubauen. Wir hoffen, dass tripmind in fünf Jahren zumindest deutschlandweit bekannt ist und Urlauber ihre Gruppenreisen bevorzugt über tripmind organisieren und kaufen werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Haltet euch nicht zu sehr mit eurer Idee zurück, sondern fragt so viele Personen wie möglich, was sie von der Idee halten. Feedback ist sehr wertvoll. Das Produkt muss nicht perfekt sein, bevor ihr es den Nutzern zum ersten Mal zeigt. Sucht euch ein Gründerteam, das euch bei Höhen und Tiefen unterstützt. Alleine ist alles oft schwieriger.

Gruppenreisen optimieren. Ein Interview mit Start-Up Valley.news und tripmind

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